Kurzfassung (1.638 Zeichen)

Dietrich Eichmanns Kompositionen wurden von renommierten Ensembles auf internationalen Festivals gespielt, als Pianist ist er in der improvisierten Musik mit vielen internationalen Projekten aktiv, als Veranstalter organisierte er mehrere Jahren die oaksmus Studiokonzertreihe in Berlin und betreibt das gleichnamige CD-Label. Darüberhinaus gestaltete er verschiedene pädagogische Projekte, u.a. für die Universität der Künste Berlin und die Berliner Philharmoniker.

In seiner Arbeit führt die Verbindung der Wurzeln im Jazz und der improvisierten Musik mit einer radikalen und kompromisslosen Arbeitsweise als Komponist zur unverkennbaren Sprache eines ungewöhnlichen Geistes. Davon legen vor allem seine großen Ensemblewerke der letzten Jahre Zeugnis ab, zuletzt sein Konzert für Peter Brötzmann und das Ensemble Modern Prayer to the Unknown Gods of the People Without Rights. Derzeit arbeitet er mit dem Fagottisten des Ensemble Modern, Johannes Schwarz, an neuen Spieltechniken in Verbindung mit Live-Elektronik. Seine Arbeit als improvisierender Pianist, vor allem im Duo mit dem New Yorker Schlagzeuger Jeff Arnal und als Initiator des Dietrich Eichmann Ensembles, findet zunehmend Beachtung und ist durch mehrere Veröffentlichungen auf den Labels Leo Records und brokenresearch dokumentiert. Das SWR Symphonieorchester Baden-Baden und Freiburg, das Lyon Opéra Ballet und die MaerzMusik Berlin zählen zu seien Auftraggebern. Verschiedene Stipendien, z.B. der Heinrich-Strobel-Stiftung oder der Cité Internationale des Arts in Paris, fördern seine Arbeit. CD-Veröffentlichungen seiner Kompositionen findet man bei Wergo und oaksmus. Das SWR Symphonieorchester Baden-Baden und Freiburg, das Lyon Opéra Ballet und die MaerzMusik Berlin zählten zu seinen Auftraggebern. Verschiedene Stipendien, z.B. der Heinrich-Strobel-Stiftung oder der Cité Internationale des Arts in Paris, förderten seine Arbeit. CD-Veröffentlichungen seiner Kompositionen findet man bei Wergo und oaksmus.

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Biographie Fließtext (3.915 Zeichen)

Dietrich Eichmann, geboren 1966 in Erlangen und aufgewachsen in Berlin, begegnete bereits Anfang der 80er Jahre Alexander von Schlippenbach, einem der bis heute wichtigen deutschen Vertreter improvisierter Musik. Wolfgang Neuss, den "Mann mit der Pauke", zählt Eichmann neben Cecil Taylor, Bernd Alois Zimmermann, Luigi Nono und Morton Feldman zu den wichtigsten Anregern seines Schaffens. 1986-92 studierte er Komposition bei Wolfgang Rihm in Karlsruhe. Er war Mitbegründer der Neuen Komponisten Gesellschaft e.V. (NKG), die 1990-96 Konzerte und Happenings in Karlsruhe und auf überregionaler und internationaler Ebene präsentierte. 1992-96 schloß er seine Studien als Assistent von Frederic Rzewski am Conservatoire Royal de Musique de Liège (Belgien) ab. Er gründete das CD-Label oaksmus und organisierte die gleichnamige Studiokonzertreihe in Berlin von 2000 bis 2004.

Eichmanns kompositorisches Œuvre umfasst etwa 60 Werke aller Kategorien. 1995-96 entstand in Zusammenarbeit mit der Choreographin Stéphanie Aubin im Auftrag der Opéra de Lyon ein Ballett-Triptychon nach seiner Musik, das über 20 Aufführungen in Paris und Lyon erlebte. Sein 1999 durch das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg aus der Taufe gehobenes Klavierkonzert Entre deux guerres war im November 2002 ein Höhepunkt des PGNM-Festivals "Reaktionen – musikalische Konfrontationen mit der politischen Gegenwart" in Bremen. Im Oktober 2002 erklang die erste Version seines Prayer to the Unknown Gods of the People Without Rights für Ensemble mit improvisierendem Solisten durch das Wuppertaler Kammerorchester und Peter Brötzmann im Rahmen des Festivals "Die 3. Art", Wuppertal. Das Ensemble Modern, das beim Berliner Festival "MaerzMusik 2002" sein Werk Verdichtung uraufgeführt hat, bestellte eine neue Version des Stückes für Brötzmann, welche im April 2006 in Frankfurt uraufgeführt wurde.

In Zusammenarbeit mit außergewöhnlichen Solisten führten Eichmanns zahlreiche Kammermusikwerke nicht nur zu Erweiterung der instrumentalen Möglichkeiten, sondern auch zu einer Erneuerung des Verhältnisses zwischen Komponist und Interpret, indem der letztere sich das komponierte Material mit der Intensität des improvisierenden Musikers, der seine eigene Musik kreiert, aneignet.

Folglich beschäftigt sich Eichmann seit einigen Jahren auch wieder aktiv mit improvisierter Musik. Während seiner ersten USA-Tournee im Frühjahr 2002 begann die erfolgreiche Duo-Arbeit mit dem New Yorker Schlagzeuger Jeff Arnal. Das Duo gastierte seither u.a. im Goethe-Institut New York City, im Antwerpener Konzertsaal deSingel, im Sendesaal von Radio Bremen, sowie auf dem Festival Improvised and Otherwise, Brooklyn 2005. Die Konzertaktivität des Dietrich Eichmann Ensembles begann im Herbst 2007. Dieses Ensemble, mit dem Sänger und Elektronik-Spezialisten Gunnar Brandt-Sigurdsson, dem Saxophonisten Chris Heenan, dem Schlagzeuger Michael Griener, sowie den beiden Kontrabassisten Alexander Frangenheim und Christian Weber, beschritt seither neue Wege selbst in der „freien Improvisation“ in der Zusammenarbeit mit dem Londoner Art Rock Duo Walter & Sabrina.

Als Pädagoge gab Eichmann verschiedene Workshops und Lehrveranstaltungen zu Komposition und Improvisation an Schulen und Internaten. Er gestaltete umfangreiche pädagogische Projekte für Institutionen wie die Universität der Künste und MaerzMusik, die Education Abteilung der Berliner Philharmoniker und ohrenstrand.net.

Eichmann war Stipendiat der Darmstädter Ferienkurse, von one art Baden-Baden, der Heinrich-Strobel-Stiftung des Südwestfunks, der Senatsverwaltung für kulturelle Angelegenheiten Berlin, der International Music Omi Summer Residency, der Cité Internationale des Arts in Paris und war Teilnehmer der Musiktheaterwerkstatt „operare 2007“ der Zeitgenössischen Oper Berlin . Seine Musik ist durch zahlreiche Rundfunkaufnahmen und Tonträgerveröffentlichungen international dokumentiert.

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Ausführliche Biographie tabellarisch (7.704 Zeichen)

1966 geboren in Erlangen, aufgewachsen in Berlin.

Anfang der 80er Jahre Klavier- und Improvisationsstudien bei Alexander von Schlippenbach sowie diverse Aktivitäten als Jazzmusiker.
1985-86 Studium der Musikwissenschaft und Philosophie an der Freien Universität Berlin.
1986-92 Studium an der Staatlichen Hochschule für Musik Karlsruhe, Komposition bei Wolfgang Rihm, Theorie und Analyse bei Mathias Spahlinger und Walter Zimmermann.
1986 und 1988 Stipendiat der Darmstädter Ferienkurse.
1986-87 Performance-Duo FIQ (Fraktion Illegaler Quomponisten) mit Wolfgang von Stürmer. Veröffentlichung der MC "En Suite".
1987 Realisation des Computermusikprojekts "Game and Earnest" im Auftrag des Festivals Belluard/Bollwerk, Fribourg (Schweiz) (FIQ with Guests: Dietrich Eichmann, Wolfgang von Stürmer, Christoph Grund, Uwe Kremp und Reimar Volker); Neuversion 1989 im SDR Studio Karlsruhe.
1987-88 Stipendiat der Heinrich-Strobel-Stiftung des Südwestfunks.
1990 Einladung zur Internationalen Komponistenwerkstatt des Ensemble Modern, Frankfurt, für die Realisation von "PRAE-BLUE" (Solist: Teodoro Anzellotti).
Arbeitsstipendium der Senatsverwaltung für kulturelle Angelegenheiten Berlin für die Realisation von "mirlitonnades" im März 1991 in Zusammenarbeit mit der Akademie der Künste Berlin.
Mitbegründer der Neuen Komponisten Gesellschaft e.V. (NKG), die von 1990 bis 1996 Konzerte und Happenings in Karlsruhe und auf überregionaler und internationaler Ebene präsentierte.
1992-94 Lehrtätigkeit am Conservatoire Royal de Musique de Liège (Belgien), als Assistent von Frederic Rzewski, weitere Improvisationsstudien bei Garrett List.
1993 erneut Arbeitsstipendium der Senatsverwaltung für kulturelle Angelegenheiten Berlin, diesmal für das Konzert für Cello und Orchester "Study No. 267", uraufgeführt im Schauspielhaus Berlin, Oktober 1993 (Solistin: Maria Kliegel).
1993-97 Duo-Arbeit mit dem japanischen Klarinettisten Takashi Yamane.
1994 Produktion eines zweistündigen Porträts des mexikanischen Komponisten Silvestre Revueltas beim Sender Freies Berlin.
"D.I.Y."-Europatournee mit Teodoro Anzellotti, Ken Butler, Anthony Coleman, Christoph Grund und Wolfgang von Stürmer.
1995 Tournee "GotToBeHybrid" durch Schottland, Dänemark und Deutschland mit dem Emperor String Quartet, London, und dem Ensemble der NKG, Karlsruhe.
1995-96 Zusammenarbeit mit der Choreographin Stéphanie Aubin (Cie. Larsen, Paris) im Auftrag der Opéra de Lyon. Über zwanzig Aufführungen des Ballett-Triptychons "Presto – Subito – Volti subito" zu Eichmanns Stücken "Piano Quartet The Late 92" und "La pulsation intégrale" in Paris und Lyon.
1996 erstmals Aufführung beim Festival Ars Musica in Brüssel.
"Kaske-Preis" für seine kompositorische Arbeit.
Redaktion und Veröffentlichung der Dokumentation "Neue Komponisten Gesellschaft 1990 bis 1996".
1997 Mitwirkung an der "Europäischen Werkstatt zeitgenössischer Musik", Dresden.
1998 Stipendiat von "one art", Baden-Baden, wodurch der Hauptteil der Arbeit am Klavierkonzert "Entre deux guerres" ermöglicht wurde.
1999 Mitwirkung bei Gerhard Stäblers "LandMarks 1" in den Industriehallen im Landschaftspark Duisburg Nord.
Seit 1999 lebt Dietrich Eichmann wieder in Berlin.
Im Oktober '99 erfolgreiche Uraufführung von "Entre deux guerres" durch Christoph Grund und das SWR-Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, dirigiert von David Coleman, in Freiburg und im ZKM Karlsruhe.
2000 Im Sommer findet das erste Konzert der oaksmus Studiokonzerte statt. Die Reihe wird bis 2004 fortgesetzt und oaksmus zu einem unabhängigen CD-Label. Unter anderem wird die Studiokonzertreihe auf diesem Label dokumentiert.
2001 Im Januar findet ein umfangreiches Portraitkonzert im Konzerthaus Freiburg statt, veranstaltet vom Südwestrundfunk, mit Solisten des SWR-Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg. Im Rahmen des Projektes "Musik macht Schule" besucht Eichmann im Vorfeld des Konzertes mehrere Schulklassen der Region.
Eine Porträt-CD erscheint in der "Edition Zeitgenössischer Musik" des Deutschen Musikrates bei Wergo (WER 6550 2).
2002 Im März Uraufführung von "Verdichtung" durch das Ensemble Modern unter der Leitung von Dominique My bei der MaerzMusik 2002 in Berlin.
April/Mai zweiwöchige USA-Tournee des Straight Trio mit Lars Scherzberg (Sax), Dietrich Eichmann (Klavier) und Astrid Weins (Kontrabass). Auftritte u.a. bei Improvised and Otherwise - A Festival of Sound and Form und in der Knitting Factory, New York.
Hier auch erste Duo-Aufnahmen mit dem amerikanischen Schlagzeuger Jeff Arnal, mit dem Eichmann seitdem zusammenarbeitet.
Im Oktober Uraufführung von "Prayer to the Unknown Gods of the People Without Rights" durch Peter Brötzmann und das Wuppertaler Kammerorchester unter der Leitung von Werner Dickel auf dem Festival Die 3. Art in Wuppertal.
Im November ist die Wiederaufführung von "Entre deux guerres" ein Höhepunkt des PGNM-Festivals Reaktionen - Musikalische Konfrontationen mit der politischen Gegenwart in Bremen.
2003 Eichmann und Jeff Arnal sind Stipendiaten der International Music Omi Summer residency 2003 und gastierten u.a. im Goethe-Institut New York City und im Antwerpener Konzertsaal deSingel. Das Duo hält einen Workshop für Schüler im Internat Louisenlund in Schleswig-Holstein.
2004 Im Februar neue Projekte des Duos: Zusammenarbeit mit dem litauischen Saxophonisten Liudas Mockūnas und die zweistündige Liveübertragung eines Konzertes im Sendesaal von Radio Bremen. Ebenfalls im Februar erscheint die erste CD des Duos Arnal & Eichmann bei Leo Records.
Engagement für das Pilotprojekt QuerKlang – Experimentelles Komponieren in der Schule der Universität der Künste Berlin. Erfolgreiche Aufführung des Kinder-Denk-Konzerts mit der Klasse 2A der Grundschule am Arkonaplatz im Rahmen des Festivals MaerzMusik.
Von Mai bis Oktober Studienaufenthalt im Bundesatelier der Cité Internationale des Arts in Paris. Hier intensive Zusammenarbeit mit dem spanischen Schlagzeuger Ramón López.
2005 Im Mai zweite USA-Tournee mit Jeff Arnal. Der Auftritt des Duos ist ein Höhepunkt des Festivals Improvised and Otherwise in Brooklyn.
2006 Die vom Ensemble Modern in Auftrag gegebene Neufassung des Konzertes für Peter Brötzmann „Prayer to the Unknown Gods of the People Without Rights“ wird im April mit großem Erfolg in der Alten Oper Frankfurt uraufgeführt.
Co-Autor und Komponist des Filmes „Deutschland wünscht sich was“ des französischen Filmemachers Cédric Labourdette.
2007 Erneutes Engagement für Querklang beim Festival MaerzMusik, diesmal werden die Resultate einer sechsmonatigen Arbeit mit einem Musikgrundkurs der zwölften Jahrgangsstufe präsentiert.
Teilnahme an der Musiktheater-Werkstatt operare07, auf Einladung der Zeitgenössischen Oper Berlin.
Oktober/November erste Tournee des Dietrich Eichmann Ensembles.
2008 Im April Durchführung des Education projects „Songs – Rilke“, über Anton Weberns op.8, für die Berliner Philharmoniker.
Im Mai Aufnahmen des Dietrich Eichmann Ensembles mit dem Londoner Art Rock Duo Walter & Sabrina für die CD-Produktionen „Jung Ahh Fleisch“ und „demons!“ (veröffentlicht Juli/August).
Im November ist das Dietrich Eichmann Ensemble das erste Improvisationsensemble, das auf dem PGNM-Festival in Bremen gastiert.
2009 “Error 90/91”, ein Minioper-Videoclip, den Eichmann zusammen mit Regisseur Enrico Stolzenburg, Filmemacher Andreas Rochholl und Schülern des 12. Jahrgangs des John Lennon Gymnasiums Berlin produzierte, wird von Kadmos Produktion im Februar veröffentlicht, und steht seitdem bei YouTube.com. Im Dezember erhält dieser Clip den „Junge-Ohren-Preis 2009“ vom Netzwerk Junge Ohren.
Im Juni Einladung zum New Spirit Festival – Flute Sounds 2009 in Prishtina, Kosovo.
Im Dezember Tournee mit Jeff Arnal, Auftritte u.a. bei Les rencontres musique et littérature in Paris. 



Neben mehreren CD-Publikationen ist Dietrich Eichmanns Musik in zahlreichen Rundfunkproduktionen bei nahezu allen deutschen und vielen internationalen Rundfunkanstalten dokumentiert.