Kommentar

Study No. 393 (2007)
Fagott solo und Live-Elektronik 8’40

Durch mehrfache Überlagerung von aus einer literarischen Quelle destillierten Strukturen entstehen irrationale Akkordfolgen, die anhand der von Johannes Schwarz entwickelten und systematisierten Mehrklänge für das Fagott realisierbar gemacht wurden.
Ein weiterer technischer Aspekt dieser Zusammenarbeit ist der Einsatz von Live-Elektronik, die in diesem Fall weder Effektschaltungen zur Klangmanipulation noch Zuspiele vorproduzierten Klangmaterials einsetzt (für letzteres ist das Bemühen des Begriffes „Live-Elektronik“ ohnehin irreführend). Das live gespielte Fagottsignal wird an drei verschiedenen Stellen des Instruments abgenommen, jedes einzelne zur Verdeutlichung dabei leicht gefiltert. In direkter Korrespondenz zum musikalischen Verlauf des Stückes bewegen sich diese drei verschiedenen „Farben“ unabhängig voneinander im Raum. Für den Hörer, der schwerlich in der Lage sein wird, die einzelnen Wege getrennt voneinander zu verfolgen, entstehen in der Kombination mannigfaltige ungewöhnliche Hör-Wege und -Räume.
Study No. 393 ist das erste Zwischenergebnis eines work-in-progress. Weitere Stadien sind mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zu erwarten.
Dietrich Eichmann, Januar 2009

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